Das neue Trans­paren­zreg­is­ter- und Fi­nanz­in­for­ma­tion­s­ge­setz (TraF­inG)

23. September 2021
Das neue Trans­paren­zreg­is­ter

Das neue Trans­paren­zreg­is­ter- und Fi­nanz­in­for­ma­tion­s­ge­setz (TraF­inG)

Offenbach am Main • 2021 September, 23

Durch das am 01.08.2021 in Kraft ge­tre­te­ne Tra­FinG ent­wi­ckelt sich das Trans­pa­renz­re­gis­ter nun­mehr zum Voll­re­gis­ter. An­lass der ge­plan­ten Än­de­run­gen ist die Ver­net­zung al­ler eu­ro­päi­schen Trans­pa­renz­re­gis­ter zur Be­kämp­fung von Geld­wä­sche­prak­ti­ken und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung. Da­mit sind alle in Deutsch­land trans­pa­renz­pflich­ti­gen Ge­sell­schaf­ten ab dem 01.08.2021 ein­tra­gungs­pflich­tig.

Ent­schei­dend ist hier­bei der Weg­fall der Mit­tei­lungs­fik­ti­on, so­dass die im Geld­wä­sche­ge­setz (GwG) nä­her be­zeich­ne­ten Rechts­ein­hei­ten in Deutsch­land Mit­tei­lun­gen zum Trans­pa­renz­re­gis­ter ma­chen müs­sen, un­ab­hän­gig da­von, ob sich die re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen aus dem Han­dels­re­gis­ter oder an­de­ren öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Quel­len er­ge­ben. Auch bör­sen­no­tier­te Ge­sell­schaf­ten und de­ren Toch­ter­ge­sell­schaf­ten müs­sen zu­künf­tig mel­den. Be­trof­fen sind mit­hin grund­sätz­lich alle ju­ris­ti­schen Per­so­nen des Pri­vat­rechts (z.B. AG, GmbH und UG (haf­tungs­be­schränkt)), so­wie ein­ge­tra­ge­ne Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten (z.B. OHG, KG, GmbH & Co. KG). Nicht be­trof­fen sind Ge­sell­schaf­ten bür­ger­li­chen Rechts (GbR) und Ein­zel­un­ter­neh­men.

Für die nach dem Tra­FinG er­for­der­li­chen Mel­dun­gen zum Trans­pa­renz­re­gis­ter gel­ten fol­gen­de Über­gangs­fris­ten (§ 59 Abs. 8 GwG n.F.),

  • 31. März 2022 (AG, SE, KGaA)
  • 30. Juni 2022 (UG, GmbH, Ge­nos­sen­schaf­ten, Part­ner­schafts­ge­sell­schaf­ten)
  • 31. De­zem­ber 2022 (alle an­de­ren, z.B. OHG, KG, GmbH & Co. KG, Stif­tun­gen)


wo­bei dar­auf hin­zu­wei­sen ist, dass die Über­gangs­fris­ten nur dann gel­ten, wenn auf Grund der bis­her gel­ten­den Mel­de­fik­ti­on kein wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ter hät­te an­ge­mel­det wer­den müs­sen. Wur­de dies aus an­de­ren Grün­den bis­lang un­ter­las­sen, ist die Mel­dung un­ver­züg­lich vor­zu­neh­men. Bei Mel­de­ver­stö­ßen dro­hen er­heb­li­che Buß­gel­der, zu­dem wer­den künf­tig be­stands­kräf­ti­ge Buß­geld­be­schei­de auf der In­ter­net­sei­te des für die Buß­geld­ver­fah­ren zu­stän­di­gen Bun­des­ver­wal­tungs­amts ver­öf­fent­licht.

Be­son­de­res Au­gen­merk ist dort ge­bo­ten, wo Co­ro­na-Über­brü­ckungs­hil­fen so­wie au­ßer­or­dent­li­che Wirt­schafts­hil­fen (No­vem­ber-, De­zem­ber­hil­fen) in An­spruch ge­nom­men wur­den. Denn im Rah­men des An­trags ist un­ter an­de­rem zu er­klä­ren, dass die tat­säch­li­chen Ei­gen­tü­mer­ver­hält­nis­se der An­trag­stel­ler durch Ein­tra­gung der wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten in das Trans­pa­renz­re­gis­ter nach § 20 Abs. 1 GwG of­fen­ge­legt sind. Bis­lang muss­te bei Ein­grei­fen der Mit­tei­lungs­fik­ti­on des § 20 Abs. 2 GwG kei­ne se­pa­ra­te Ein­tra­gung in das Trans­pa­renz­re­gis­ter er­fol­gen, so­fern der Nach­weis über die wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten aus an­de­ren Re­gis­tern (z.B. Ge­sell­schafter­lis­te aus dem Han­dels­re­gis­ter) bei­gefügt war. In die­sem Zu­sam­men­hang gilt es in­des zwei Punk­te zu be­ach­ten:

1. aus­län­di­sche Ge­sell­schaf­ten

Bei der An­trag­stel­lung für die ver­schie­de­nen Hilfs­pro­gram­me sind vom An­trag­stel­ler ver­schie­de­ne Ver­si­che­run­gen bzw. Selbst­er­klä­run­gen ab­zu­ge­ben. Dazu ge­hört ins­be­son­de­re auch die Fol­gen­de:

Das be­deu­tet, dass aus­nahms­wei­se aus­län­di­sche Ge­sell­schaf­ten ein­tra­gungs­pflich­tig sind, es sei denn, sie ha­ben be­reits ent­spre­chen­de An­ga­ben an ein an­de­res Re­gis­ter ei­nes EU-Mit­glieds­staa­tes über­mit­telt.

2. Zeit­punkt der Ein­tra­gung

So­weit die Be­wil­li­gungs­stel­le ei­nen Nach­weis über die tat­säch­li­chen Ei­gen­tü­mer­ver­hält­nis­se nicht be­reits im Rah­men der An­trag­stel­lung an­for­dert, muss die Ein­tra­gung ins Trans­pa­renz­re­gis­ter spä­tes­tens zu dem Zeit­punkt er­folgt sein, zu dem die Schluss­ab­rech­nung an­steht. Da dies durch­aus vor Ab­lauf der oben auf­ge­führ­ten Über­gangs­fris­ten er­fol­gen kann, ra­ten wir eine un­ver­züg­li­che Ein­tra­gung drin­gend an.

Für alle trans­pa­renz­pflich­ti­gen Ge­sell­schaf­ten be­steht mit­hin Hand­lungs­be­darf. Je nach Un­ter­neh­mens­struk­tur (z.B. mehr­glied­ri­ger Auf­bau, Be­tei­li­gung aus­län­di­scher Ge­sell­schaf­ten) kann die Mel­dung der wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten an das Trans­pa­renz­re­gis­ter eine Her­aus­for­de­rung wer­den. Zur Ver­mei­dung ei­nes Buß­gel­des, bzw. Rück­for­de­rung be­wil­lig­ter Über­brü­ckungs­hil­fen, un­ter­stüt­zen wir Sie ger­ne bei der Prü­fung des wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten und der an­schlie­ßen­den Mel­dung an das Trans­pa­renz­re­gis­ter zu nach­fol­gen­den Kos­ten:

  • Prü­fung wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ter
  • Ein­tra­gung in das Trans­pa­renz­re­gis­ter
  • Re­gel­mä­ßi­ges Up­date zum Trans­pa­renz­re­gis­ter
  • Jede wei­te­re Än­de­rung (je Ge­sell­schaft) nach Auf­wand (EUR 250,- net­to / Stun­de)
  • Prü­fung wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ter
  • Ein­tra­gung in das Trans­pa­renz­re­gis­ter
  • Re­gel­mä­ßi­ges Up­date zum Trans­pa­renz­re­gis­ter
  • Jede wei­te­re Än­de­rung (je Ge­sell­schaft) nach Auf­wand (250,- net­to / Stun­de)
Einzel­fra­gen
21. Juni 2023
Auch in der Miet­ver­wal­tung hält die Di­gi­ta­li­sie­rung Ein­zug. Ins­be­son­de­re pro­fes­sio­nel­le Ver­mie­ter ten­die­ren zur pa­pier­lo­sen Trans­for­ma­ti­on ih­rer Mie­ter­ak­ten. Die­ser Bei­trag be­fasst sich mit der Fra­ge, ob ein Wohn­raum­miet­ver­hält­nis pa­pier­los, also in rein di­gi­ta­ler Form ge­lebt wer­den kann.
Gen­er­a­tionsüber­greifend­er
15. Mai 2023
Der Be­darf an Wohn­raum, etwa in Bal­lungs­räu­men wie im Rhein-Main-Ge­biet, ist nach wie vor im­mens. Durch ge­stie­ge­ne Grund­stücks-, Bau­prei­se und ins­be­son­de­re ei­nen stei­len Zins­an­stieg sind je­doch die Mög­lich­kei­ten des „klas­si­schen“ Er­werbs von Ei­gen­hei­men deut­lich er­schwert und viel­fach un­mög­lich ge­wor­den. Die Si­tua­ti­on wird da­durch er­schwert, dass jun­gen, wohn­raum­su­chen­den Fa­mi­li­en häu­fig das für ei­nen Ei­gen­tums­er­werb not­wen­di­ge Ei­gen­ka­pi­tal fehlt. Äl­te­re Per­so­nen ver­fü­gen hin­ge­gen zwar oft über das not­wen­di­ge Ei­gen­ka­pi­tal, ihre Er­werbs­zeit ist aber für eine Til­gung der auf­zu­neh­men­den Fremd­fi­nan­zie­rung zu­meist nicht mehr aus­rei­chend. Fi­nan­zie­rungs­an­fra­gen wer­den da­her oft ne­ga­tiv be­schie­den.
Ge­plante Än­derun­gen
25. November 2022
wir möch­ten Sie hier­mit dar­auf hin­wei­sen, dass im Rah­men des Jah­res­steu­er­ge­set­zes 2022, wel­ches be­reits als Re­gie­rungs­ent­wurf vor­liegt, Än­de­run­gen bei der Be­wer­tung von Grund­stü­cken für Erb­schaf­ten und Schen­kun­gen nach dem 31.12.2022 vor­ge­se­hen sind, wel­che ins­be­son­de­re bei der Be­wer­tung von Im­mo­bi­li­en im Er­trags- und Sach­wert­ver­fah­ren teil­wei­se er­heb­li­che Än­de­run­gen mit sich brin­gen.
Drin­gen­der
2. November 2022
In Um­set­zung der EU-Richt­li­nie über trans­pa­ren­te und vor­her­seh­ba­re Ar­beits­be­din­gun­gen in der Eu­ro­päi­schen Uni­on (RL-EU 2019/1152) hat der Ge­setz­ge­ber zahl­rei­che Än­de­run­gen im Nach­weis­ge­setz be­schlos­sen, wel­che in § 2 NachwG im Ein­zel­nen nie­der­ge­legt sind und am 01.08.2022 in Kraft ge­tre­ten sind.
Die Un­ter­rich­tung
21. Oktober 2022
Was um­fasst die Un­ter­rich­tungs­pflicht des Ar­beit­ge­bers bei der Ei­gen­kün­di­gung ei­nes Ar­beit­neh­mers? Bei ei­ner Ei­gen­kün­di­gung sei­tens des Ar­beit­neh­mers stellt sich die Un­ter­rich­tungs­pflicht des Ar­beit­ge­bers ein­fach dar: Die Kün­di­gung be­darf der schrift­li­chen Form gem. § 623 BGB. Wenn sie nicht au­ßer­or­dent­lich gem.
Be­w­er­tungsän­derun­gen
7. Oktober 2022
Am 30. April 2021 hat das In­sti­tut der Wirt­schafts­prü­fer in Deutsch­land e.V. (IDW) den Rech­nungs­le­gungs­hin­weis IDW RH FAB 1.021 „Han­dels­recht­li­che Be­wer­tung von Rück­stel­lun­gen für Al­ters­ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen aus rück­ge­deck­ten Di­rekt­zu­sa­gen“ ver­ab­schie­det. Durch die Ver­laut­ba­rung mit ih­ren grund­le­gen­den Ver­än­de­run­gen wird mit teils er­heb­li­chen Aus­wir­kun­gen auf die han­dels­bi­lan­zi­el­le Be­wer­tung von Ver­pflich­tun­gen aus Di­rekt­zu­sa­gen und die kor­re­spon­die­ren­den Rück­de­ckungs­ver­si­che­run­gen ge­rech­net.
Ar­beit­szeit
29. September 2022
Al­les be­gann mit ei­nem Streit um die Kom­pe­ten­zen des Be­triebs­rats im Rah­men sei­nes ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Mit­be­stim­mungs­rechts vor dem Ar­beits­ge­richt Min­den (Be­schluss v. 15.09.2020 - Az.: 2 BV 8/20). Es en­de­te al­ler­dings mit ei­ner Grund­satz­ent­schei­dung zur Ar­beits­zeit­er­fas­sung vor dem Bun­des­ar­beits­ge­richt (Be­schl. v. 13.9.2022 - Az.: 1 ABR 22/21).
Schutz für in­terne
18. September 2022
Er­gän­zend zur DS-GVO (insb. Art. 37 ff. DS-GVO) hat der deut­sche Ge­setz­ge­ber in § 38 Abs. 2 BDSG i. V. m. § 6 BDSG fest­ge­legt, dass die Ab­be­ru­fung von Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten („DSB“) nur bei ent­spre­chen­der An­wen­dung des § 626 BGB zu­läs­sig ist. Es müs­sen da­her die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner frist­lo­sen Kün­di­gung aus wich­ti­gem Grund vor­lie­gen. Der EuGH hat in sei­nem Ur­teil vom 22.06.2022 (Az.: C-534/20) zu die­sen Schutz­rech­ten
Das Ver­hält­nis
22. August 2022
Der Ur­laubs­an­spruch für Ar­beit­neh­me­rIn­nen dient in ers­ter Li­nie der Er­ho­lung. Dies er­gibt sich aus § 1 BUr­lG. Dies hat zur Fol­ge, dass eine wäh­rend des Er­ho­lungs­ur­laubs nach­ge­wie­se­ne Er­kran­kung ge­mäß § 9 BUr­lG nicht an­ge­rech­net wird. Die ent­spre­chen­den Tage ver­blei­ben dem­nach auf dem Ur­laubs­kon­to und man kann sie „nach­ho­len“. Of­fen ist bis­lang die Fra­ge ge­blie­ben, was mit be­reits ge­währ­ten Ur­laubs­ta­gen ge­schieht,
Keine Ver­längerung
3. August 2022
Das COVMG vom 27. März 2020 über Maß­nah­men im Ge­sell­schafts-, Ge­nos­sen­schafts-, Ver­eins-, Stif­tungs- und Woh­nungs­ei­gen­tums­recht zur Be­kämp­fung der Aus­wir­kun­gen der CO­VID-19-Pan­de­mie hat der Bun­des­tag am 7. Sep­tem­ber 2021 bis zum 31. Au­gust 2022 ver­län­gert. Ein Re­ge­lungs­ele­ment hier­bei war die zeit­lich be­fris­te­te Ver­län­ge­rung des um­wand­lungs­steu­er­li­chen Rück­wir­kungs­zeit­punk­tes für die Jah­re 2020 und 2021 von 8 auf 12 Mo­na­te.
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